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Die Triggerwarnung – Die was?

Eine Triggerwarnung ist quasi das psychische Äquivalent zur Allergenkennzeichnung. tellen wir uns vor, du leidest an einer Nussallergie. In diesem Fall würdest du vermeiden, Nüsse zu essen, da du weißt, dass es dir danach schlecht geht und dein Gesicht möglicherweise anschwillt. Logisch, oder?

Genauso verhält es sich bei psychischen Erkrankungen und/oder Traumata. In solchen Fällen möchtest du vielleicht keinen Beitrag lesen, der sich mit diesem speziellen Thema befasst, da es dir sonst schlecht geht.

Aber was ist eigentlich ein Trigger genau?

Ein Trigger (auf Deutsch „Auslöser“) setzt einen Prozess in Gang, wobei nahezu jeder Reiz als Trigger fungieren kann. Dies kann ein Wort, ein Geruch, ein Lied und vieles mehr sein. Hinter jedem Trigger verbirgt sich ein ungelöstes Thema.

Zum Beispiel: Ein Alkoholiker (das Thema) riecht Alkohol (der Trigger). Dadurch wird sein Suchtgedächtnis aktiviert, seine Gedanken und sein Verlangen nach Alkohol verstärken sich – im schlimmsten Fall greift er zur Flasche (der Prozess).

Denke an deine verhasste Englischlehrerin, die dich ständig gedemütigt hat (das Thema). Sie trug ein bestimmtes Parfüm. Jahrzehnte später triffst du jemanden, der dasselbe Parfüm trägt (der Trigger). Sofort kannst du die Person nicht leiden, Erinnerungen aus der Schulzeit kommen hoch, und du fühlst dich schlecht (der Prozess).

Oder du hattest einen Autounfall (das Thema), und kurz bevor der LKW in dich hineinkrachte, lief ein spezielles Lied (der Trigger). Allein dieses Lied löst Angst und Panik aus (der Prozess).

Diese Beispiele könnten endlos fortgesetzt werden. Das Wichtige dabei ist, zu erkennen, dass der Prozess vollkommen automatisch startet (ähnlich wie der allergische Schock bei einem Nussallergiker), solange das zugrunde liegende Thema nicht gelöst wurde.

Die Beispiele, die ich gewählt habe, sind bewusst einfach nachvollziehbar. In der Regel sind sie jedoch viel komplexer und vielen Menschen nicht bewusst.

Kann man Trigger loswerden?

Ja, es gibt mehrere Möglichkeiten, Trigger aufzulösen (z. B. durch Theta Healing). Die grundlegende Voraussetzung dafür ist, den Trigger und den damit verbundenen Prozess zu identifizieren und/oder das Thema dahinter.

Man muss den Trigger als das erkennen, was er ist, nämlich ein Auslöser, und nicht als das Problem selbst. Wenn Peter zu dir sagt: „Dummes Blondchen, bekommst eh nichts auf die Reihe“, wirst du nur dann wütend, wenn du ein ungelöstes Thema damit hast.

Variante 1: Du bist schwarzhaarig, selbstbewusst und erfolgreich. In diesem Fall wird dieser Satz keinen negativen Prozess bei dir auslösen.

Variante 2: Du bist blond, hast wenig Selbstwertgefühl und zweifelst an dir. In diesem Fall wird dieser Satz ein Auslöser dafür sein, dass du dich schlecht fühlst und weitere Selbstzweifel hegst (der Prozess).

In solchen Situationen neigen viele Menschen dazu, „Peter“ die Verantwortung zu geben, weil er ja der „Auslöser“ war, anstatt an sich selbst zu arbeiten und das zugrunde liegende Thema zu klären.

Sobald du das Thema für dich gelöst hast, verschwindet auch automatisch der Trigger und der damit verbundene Prozess.

Da es jedem Menschen selbst überlassen ist, wann und ob er an seinen persönlichen Auslösern arbeiten möchte, ist es sowohl einfach als auch fair, deinen Mitmenschen zu helfen, unbeabsichtigt einen belastenden Prozess auszulösen.

Besonders wichtig ist dies in sozialen Medien, wo es ratsam ist, nach einer Triggerwarnung mehrere Zeilen frei zu lassen. Eine Möglichkeit dafür ist die Verwendung von Sternen (*)
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, um sicherzustellen, dass keine Triggerinhalte in der Vorschau angezeigt werden. Abschließend noch eine Liste von Themen, für die es angebracht ist, eine Warnung auszusprechen. Diese Liste ist nicht abschließend, da Triggerwarnungen von der spezifischen Thematik und Zielgruppe abhängen.

Es ist wichtig, einfühlsam und rücksichtsvoll gegenüber den Bedürfnissen und Sensibilitäten anderer zu sein und angemessene Triggerwarnungen zu verwenden, wenn man Inhalte veröffentlicht oder teilt, die potenziell belastend sein könnten.

  • Gewalt: Warnung vor gewalttätigen Szenen oder Darstellungen von physischer oder emotionaler Gewalt.
  • Sexualisierte Gewalt: Hinweis auf Inhalte, die sexuelle Übergriffe oder sexuelle Gewalt darstellen oder behandeln.
  • Selbstverletzendes Verhalten: Warnung vor Darstellungen von Selbstverletzung oder Selbstmord.
  • Essstörungen: Hinweis auf Inhalte, die Essstörungen, extremes Diätverhalten oder Magersucht behandeln.
  • Trauma: Warnung vor Inhalten, die traumatische Erfahrungen, PTSD (posttraumatische Belastungsstörung) oder Flashbacks behandeln.
  • Rassismus: Hinweis auf rassistische Themen oder rassistische Darstellungen.
  • Diskriminierung: Warnung vor Inhalten, die Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Religion, ethnischer Zugehörigkeit oder anderer Faktoren behandeln.
  • Sexualität: Hinweis auf sexuelle Themen oder explizite sexuelle Darstellungen.
  • Glaube und Religion: Warnung vor Inhalten, die religiöse Überzeugungen oder religiöse Konflikte behandeln.
  • Tod und Verlust: Warnung vor Darstellungen von Tod, Trauer oder Verlust.
  • Tierquälerei: Hinweis auf Inhalte, die Tierquälerei oder Tiermissbrauch darstellen.
  • Sucht: Warnung vor Inhalten, die Suchtverhalten oder Drogenmissbrauch behandeln.
  • Phobien: Hinweis auf Inhalte, die Phobien oder angstauslösende Szenen enthalten.
  • Blut und Verletzungen: Warnung vor Darstellungen von Blut, Verletzungen oder Operationen.
  • Triggernde Sprache: Hinweis auf die Verwendung von beleidigender oder auslösender Sprache.

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